Radeln in Deutschland an der oberen Elbe, Saale und Main
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Unserer neuntägigen Radltour über 700 km durch Mitteldeutschland Ende April 2001 war ganz einfach gut. Der Begriff Mitteldeutschland wurde uns von Herrn Langer in Krippen richtig erklärt: Bayern ist im Süden, die Mitte in der Mitte und Mecklenburg-Vorpommern im Norden. 10 cm Neuschnee auf der Straße in Inzell am Starttag veranlaßte uns, das viel niedriger liegende Elbetal aufzusuchen und sogar entgegen allen Empfehlungen den Weg von Ost nach West anzutreten. An dieser Stelle ein Lob für die Deutsche Bahn: Trotz mehrerer knappen Umsteigezeiten kamen wir mit unseren Fahrrädern planmäßig bis Bad Schandau. Den ersten Tag nutzten wir auch des frischen Wetters wegen natürlich zur Besteigen der Schrammsteine und des Großen Winterberges (Sächs. Schweiz). Auf bestausgebautem Radweg gings am nächsten Tag vorbei an Königstein, Pirna, Dresden (superschöne Stadt, aber schlechte Durchfahrtsbeschilderung), Meissen, an Weinbergen vorbei nach Riesa (Übernachtung im Fährhaus), an der ruhig fließenden Elbe durch fruchtbares Bauernland über Torgau nach Elster, wo wir bei freundlichen Leuten im Bootshaus landeten. Etwas Zeit nahmen wir uns in der schönen Stadt Wittenberg. Durch parkähnliche Gebiete mit schweren Laubbäumen führte uns der Weg nach Barby, wo die Saale mündet (beste Übernachtung in Pension Ulla). Schade war in Barby nur, daß keine Radkarte für die Saale zu bekommen war. Wir mußten unser Radeln in die falsche Richtung mit stetigem Gegenwind und fehlender Beschilderung büßen. Regen über Nacht führte zu aufgeweichten Wegen und erschwerte das Vorwärtskommen. In der schönen Stadt Bernburg bekamen wir endlich die nötigen Radführer. Wir übernachteten in Wettin, dem interessanten Städtchen an der Saaleschleife, Stammsitz des engl. und sächs. Königshauses. Halle an der Saale war unser nächstes Ziel. Viel für die Stadterneuerung wird hier geleistet, auch sind die Radwege und Beschilderung vorzüglich. Merseburg war da schon etwas schwieriger. Nach der Übernachtung in Weißenfels begann unsere letzte Etappe an der Saale. Über Naumburg und Bad Kösen führte uns der Weg auf die Rudelsburg mit beeindruckendem Ausblick auf das Tal. Einsetzender Regen veranlaßte uns vorzeitig in Camburg zum Zugfahren und Überwinden des Thüringer Waldes per Bahn. Schweinfurt war nun der Ausgangspunkt für das Radeln mainabwärts. Bei den Wunders in Segnitz fanden wir für 2 Tage eine sehr gute Unterkunft. Endlich ohne Gepäck fuhren wir durch fruchtbarstes Ackerland mit Gemüse und Spargelanbau an Weinbergen vorbei und durch kleinere Weinorte über Würzburg nach Veitshöchheim und zurück. Die Bahn-Rückfahrt mit Bayern-Ticket war dank zahlreich eingesetzter Radl-Waggons wieder problemlos. Erkenntnis dieser Deutschlandsreise: Selten zuvor bereitete ein Urlaub soviel Freude wie dieser. Übernachtungen und Verpflegung waren vorzüglich und preiswert, hilfsbereit und freundlich die Menschen. Besser als mit allen anderen Verkehrsmitteln lernt der Radlfahrer die unterschiedlichen Landschaften und Lebensbedingungen in Deutschen Landen kennen. Ideal ist das Angebot der Deutschen Bahn für An- und Abreise. Wir werden sehen, welchen bikeline-Radführer wir für die nächste Radtour benötigen.